TdN 2001

Immanuel - Kant - Gymnasium
- Bad Oeynhausen -

Tag der
Naturwissenschaften
- 2001 -
"Schein und Sein"
Samstag, 1. Dezember 2001
10.00 - 14.00 Uhr



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Schein und Sein 



Flyer

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Vorderseite des Flyers

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Programm

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Wo war was?

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Schein und Sein

Kluge Leute glauben zu machen, man sei, was man nicht ist, ist in den meisten Fällen schwerer, als wirklich zu werden, was man scheinen will.

Georg Christoph Lichtenberg, 1742 bis 1799, Professor für Physik, Astronomie und Mathematik in Göttingen, zu Lebzeiten als einer der bedeutendsten Naturgelehrten und zugleich witzigsten Schriftsteller seiner Zeit bekannt und geschätzt.



Unter dem genannten Motto führten die naturwissenschaftlichen Fachbereiche nach 1994, 96 und 98 am 1.12.2001 bereits ihren vierten „Tag der Naturwissenschaften“ durch. Bedingt durch umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Immanuel-Kant-Gymnasium war der alte Zwei-Jahres-Rhythmus notgedrungen unterbrochen worden; die Fertigstellung der naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten war nun willkommener Anlass, diese der interessierten Schulöffentlichkeit im Rahmen eines solchen Tages zu präsentieren. Trotz zahlreicher Konkurrenzveranstaltungen an diesem ersten Adventssamstag wurde von vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrern, Vertretern von Schulträger, Elternschaft und Bezirksregierung sowie Ehemaligen und Freunden mit großem Interesse Einblick in und um das aktuelle Unterrichtsgeschehen genommen. Dass die Naturwissenschaften einen ganz wesentlichen Schwerpunkt der gymnasialen Arbeit am IKG ausmachen, zeigte sich nicht zuletzt durch Vielzahl und Vielfalt der Beiträge sowie am Engagement der zahlreichen Schülerinnen und Schüler, die bei Vorbereitung, Präsentation oder sonstiger Betreuung beteiligt waren. Schülergruppen der verschiedensten Jahrgangsstufen hatten mit Unterstützung durch ihre Fachlehrer und -lehrerinnen insbesondere solche Themen aus aktuellen Unterrichtszusammenhängen aufbereitet, die mehr oder weniger mit dem gewählten Motto in Verbindung standen. Koordiniert wurde die gesamte Arbeit in bewährter Art und Weise durch den Fachbereichsleiter Naturwissenschaften Dr. B.H. Brand. Ihm war es wieder einmal gelungen, Schülerinnen und Schüler wie auch Kolleginnen und Kollegen zur Mitarbeit weit über den schulischen Rahmen hinaus zu bewegen. Für Vertreter des Schulträgers lieferte der Tag einen guten Einblick in die Verwendung der für Umbau, Renovierung und Ausstattung bereitgestellten Finanzmittel, während Eltern sich von vielfältigen Engagements des Fördervereins der Schule wie auch anderer Sponsoren überzeugen konnten. Nicht zuletzt stellte der abwechslungsreiche Rahmen auch dieses Mal wieder ein schönes Forum zur Kontaktpflege dar. Die Tatsache, dass neben jungen LehramtsanwärterInnnen auch Fachkollegen und –kolleginnen benachbarter Schulen die Gelegenheit nutzten, um ein wenig bei der „Konkurrenz“ zu schnuppern, belegt, dass dieser Tag, seinerzeit u.a. auf Initiative des ehemaligen Schulleiters, OStD i.R. Krutemeier ins Leben gerufen, auch über die Grenzen Bad Oeynhausens hinaus geschätzt wird; mittlerweile gibt es auch ähnliche Projekte an anderen Orten.

In der „Bar sans C2H5OH“ wurden von Frau Adam und Frau Spielmann nebst ihren Klassen, unterstützt durch Frau Korte, farbenfrohe alkoholfreie Cocktails angeboten. Hier und in der Cafeteria trafen sich viele „Ehemalige“, die diesen Tag nutzten, um wieder einmal Schulluft zu schnuppern und sich an ihrer alten Wirkungsstätte umzusehen.



Bars sans alkohol 



Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte Philip Paprotny an seinem Keyboard.



Philip am Keyboard 



Biologie

Mit dem gewählten Motto setzten sich Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe (U III 1) unter Leitung ihrer Biologie- und Klassenlehrerin, Frau Hannöver-Belter, auseinander. Unter der Überschrift „Mehr Schein als Sein – Schein- und Warntrachten“ präsentierten sie in einer Ausstellung mit vielen Abbildungen und Erläuterungen einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten von Tieren, sich vor Fressfeinden zu schützen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Umgebungstracht, bei der das Tier in Farbe und Muster mit der Umgebung übereinstimmt (z.B. Sattelrobbenjungtier auf Schneeuntergrund, Birkenspanner auf heller oder dunkler Rinde). Im Falle der Mimese (Nachahmungstracht) „ahmt“ das Tier Nichtbeutegegenstände seines Lebensraumes in Gestalt, Haltung und Farbe nach (z.B. eine Heuschreckenart als „wandelndes Blatt“). Viel Beachtung fanden in diesem Fall bei den Besucherinnen und Besuchern die lebenden Stabheuschrecken und Gespenstschrecken. Von einer Schreck- oder Warntracht spricht man, wenn die Beute durch ungewohnte Farbmuster den Feind abzuhalten versucht (z.B. Augenmuster bei Schmetterlingen). Hier konnte als lebendes Beispiel für eine Warntracht ein Feuersalamander präsentiert werden. Eine der interessantesten Erscheinungen im Tierreich ist die Mimikry (Scheinwarntracht). Hierbei ahmt ein wehrloser Organismus die Warntracht einer wehrhaften oder ungenießbaren Art nach (z.B. sieht der Hornissenschwärmer wie eine Hornisse aus). Als weitere Ergebnisse des ökologischen Jahres wurden ausgezeichnete mit großer Sorgfalt erstellte Herbarien präsentiert.



in der Biologie 



Ob ein Fließgewässer wirklich sauber ist oder nur sauber zu sein scheint, mit dieser Problematik befassten sich Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses 13 unter Leitung von Frau Vonhören. Aus dem aktuellen Unterricht stellten sie die biologische und chemische Gewässergütebestimmung des nahegelegenen Borstenbaches vor. Sie führten dazu verschiedene chemische Nachweise vor, wie z.B. Nitrat, Nitrit, Phosphat und bestimmten den Sauerstoffgehalt des Bachwassers. Hier kam auch ein Wasseranalysekoffer, der im Rahmen der Fachraumerweiterung angeschafft wurde, zum Einsatz, wodurch exakte photometrische Messungen möglich sind. Wichtige Zeigerorganismen wurden im Rahmen der biologischen Gewässergütebestimmung vorgestellt und die Bedeutung dieser Methode erläutert. Alle Ergebnisse wurden auf Tafeln präsentiert. Es stellte sich heraus, dass der Borstenbach an der Untersuchungsstelle Friedenstraße die Güteklasse II aufweist, der Bach also an dieser Stelle als mäßig belastet gilt. Die Qualität von Fließgewässern wird in 4 Klassen eingeteilt. Klasse I bedeutet unbelastet, Klasse IV übermäßig verschmutzt. Viel Anklang fand auch ein Amphibien-quizz, das einige Schülerinnen und Schüler aus der Bio-AG durchführten. Dazu zeigten sie lebende Exemplare einiger seltener Amphibienarten: Erdkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte, Kammmolch, Teichmolch, Grasfrosch und Feuersalamander.



Bachuntersuchung 



Als besonderes Highlight pflanzte die Bio-AG einen Apfelbaum (Hochstamm) auf der Streuobstwiese auf der Ostseite des Schulgeländes.
Die Differenzierungsbereiche der Jahrgangsstufen 9 und 10 mit ihrem Kursleiter, Herrn Künemund, zeigten im neuen Biologiefachraum F 108 ebenfalls einige Ausschnitte aus ihrer Arbeit. Da in der Jahrgangsstufe 9.1 das Sinnesorgan Auge auf dem Lehrplan steht, bot sich eine Ausstellung über optische Täuschungen an. So konnten die Besucherinnen und Besucher in einem Parcours die Leistungsfähigkeit ihres optischen Sinnes überprüfen. Frappierend war für viele ein Hohlspiegelexperiment, in dem ein kleines Plastikschweinchen oberhalb der Optik so naturgetreu abgebildet wurde, als würde es sich tatsächlich an dieser Stelle befinden. Einige Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 10, die das Thema Landwirtschaft in 10.1 behandeln, zeigten Experimente zur Bodenkunde. So wurde u.a. das Absorptionsvermögen des Bodens für bestimmte Stoffe am Beispiel von drei Farbstoffen, Eosin-, Methylenblau- und Kupfersulfatlösung experimentell vorgestellt. Was Regenwürmer unter der Erde zu leisten vermögen, verdeutlichte ein Regenwurmterrarium. Einige Ausschnitte von Bodenanalysen wurden ebenfalls präsentiert.



Chemie

Der Fachbereich Chemie hatte das Thema „Schein und Sein“ in vielfältiger Form bearbeitet.„Bilder, die sich selber malen – Runge-Bilder“ wurden vom Differenzierungskurs der Stufe 9 (Herr Dr. Brand) präsentiert. Besonders jüngeren Schülerinnen und Schülern machte es große Freude, farbenprächtige Bilder mit reizvollen Strukturen zu erstellen.



Runge-Bilder 



Der Differenzierungskurs der Stufe 10 (Herr Scholz) zeigte unter dem vielversprechenden Titel „Rapsody in Gelb“ eindrucksvolle Experimente zur Herstellung von Biodiesel aus Raps.„Farbenspiele“ hatte der Grundkurs 11 (Herr Dr. Menke) seine Präsentation zur Erzeugung unterschiedlichster Farben und Farbmischungen genannt. Chemische Reaktionen, in kleinen Petrischalen durchgeführt, wurden mit Hilfe eines Overheadprojektors vergrößert dargestellt. Aus einer tiefblauen Lösung bildeten sich langsam gelbe, wohlgeordnete Ringstrukturen. Oder aus Kristallen, in eine farblose Lösung gegeben, wuchsen bunte Figuren, die an die Farbenpracht eines Sommerblumenstraußes erinnerten. Mit der entsprechenden musikalischen Untermalung konnte sich der Zuschauer in eine Scheinwelt der Farbenspiele verzaubern lassen.
Dem Grundkurs 12 (Herr Scholz) gelang es, „Strom ohne Steckdose“ zu erzeugen. Geschickt verstanden es die Schülerinnen und Schüler, chemische Reaktionen so zu nutzen, dass kleine Elektromotore angetrieben werden konnten. Strom aus einer Cola-Dose oder Strom aus einer Zitrone als Batterie für eine elektronische Uhr waren einige dieser eindrucksvollen Experimente. In ihrer Präsentation zeigten sie auch die häufig recht verzwickten chemischen Hintergründe auf. Danach war allen Besuchern klar, dass ausgediente Cola-Dosen oder gar Zitronen uns nicht aus der Energiekrise führen können.
Ähnlich gelagert war der Versuch des Leistungskurses 12 (Herr Dr. Brand), ein „Meerwasserboot“ zu bauen, das seinen Antrieb aus dem Salz des Wassers bezieht. Nach langen Vorversuchen konnten die Teilnehmer dieses Projektes einen Prototyp vorstellen. Ein Blech aus Kupfer am Boden des Styroporbootes befestigt und eine Verkleidung aus Alu-Folie lieferten ausreichend Spannung, um einen Propeller anzutreiben. In einer mit konzentrierter Salzlösung gefüllten großen Wanne wurde der Stapellauf vollzogen und das Boot drehte langsam seine Runden. Auch hier nur Schein! Chemische Hintergründe zeigten auf: Aus Meerwasser ist keine Energie zu gewinnen!



Meerwasserboot 



„SILBERGLANZ – schnell gemixt, damit Ihr Silberbesteck wieder glänzt und blitzt“! Aus einfachen Chemikalien erstellte der Leistungskurs 12 (Herr Dr. Brand) ein hoch wirksames Silberreinigungsmittel, das zum Kauf angeboten wurde. Der beachtliche Erlös dieses Projektes „Glanz und Schein“ floss selbstverständlich in unsere „Spendenbox“. Gebannt verfolgte der naturwissenschaftlich interessierte Käufer die Ausführungen der Schülerinnen und Schüler über Wirksamkeit und Funktionsweise dieses Zaubermittels.

Mit einer Präsentation über die Synthese und Strukturaufklärung von Aspirin zeigte der Leistungskurs 13 (Herr Dr. Brand) eine Versuchsabfolge, die dem Zuschauer den Syntheseweg und in einem Modellversuch das Prinzip der Röntgenstrukturanalyse verdeutlichte. Hier hatte man das zentrale Thema der im Herbst durchgeführten Studienfahrt nach Stuttgart (Max-Planck-Institut) und München (Ludwig-Maximilians-Universität) aufgegriffen, so dass „Aspirin“ von Bildern dieser Stufenfahrt begleitetet wurde.

Mit der „Chemie-Show“, die traditionsgemäß vom Leistungskurs 13 (Herr Dr. Brand) erdacht, geplant und vorgeführt wurde, erreichte der Tag der Naturwissenschaften einen besonderen Höhepunkt. Ein kleiner neugieriger Schüler, der sich auf das bevorstehende Abitur vorbereitet, nimmt den Zuschauer mit auf eine chemische Reise durch die Jahrhunderte. Dabei trifft er auf alle möglichen Zeitgenossen, die ihm – in historischen Kostümen – die Welt der Chemie nahe bringen. Viele Abenteuer, durch chemische Show-Versuche spannend dargestellt, muss er bestehen. Raffinierte Beleuchtung und dramatische Hintergrundmusik runden die Aufführung ab.Den zwei geplanten Aufführungen musste eine dritte folgen, um der Besucherzahl gerecht zu werden.



Flüssiger Stickstoff 



"Kochende Farben" 



Physik

Der Fachbereich Physik versuchte, einen Bogen von einfachen, im besten Sinne des Wortes „begreifbaren“ und auch physikhistorisch bedeutsamen Phänomenen über aktuelle Aspekte des Anfängerunterrichtes bis hin zu anspruchsvollen Anwendungen aus Quanten- und Atomphysik zu schlagen.

Es war durchaus „spannend“, wenn man versuchte, ein durchhängendes Seil zu zweit waagerecht spannen zu wollen – um anschließend zu erfahren, warum dieses nicht gut möglich ist! Als ähnlich einfach zu verstehen, aber als installationstechnisch nicht trivial erwies sich das Foucault-Pendel im fast 20m hohen Treppenhaus des Gymnasiums, welches Schülerinnen und Schüler unter Betreuung von Herrn Kiel und Herrn Hopmeier angebracht hatten, um mit diesem kulturgeschichtlich bedeutsamen Experiment – 1851 erstmals durch Foucault im Pantheon in Paris durchgeführt – einen direkten Beweis für die Erdrotation und damit unser heutiges heliozentrisches Weltbild zu liefern.

Etwa 250 Jahre vor dem genannten Datum war durch Galileo Galilei quasi die moderne Naturwissenschaft erst begründet worden; Galilei hatte seinerzeit erstmalig durch gezieltes Experimentieren ein physikalisches Naturgesetz gefunden. Dazu ist überliefert: „ In der Mitte des Zimmers liegt eine etwa sechs Fuß lange Holzplanke, deren eines Ende auf einem kleinen Holzkeil ruht, so dass sie eine „geneigte Ebene“, wie sie Galilei bezeichnet, bildet. In dieses Brett ist eine Rinne eingelassen, die der Meister sorgfältig mit feinem Pergamentpapier ausgekleidet hat, um ihr eine glatte Oberfläche zu verleihen. Immer wieder lässt er darin eine glattpolierte Messingkugel hinunterrollen, den Versuch stets variierend, indem er die Neigung der Bahn verändert“ [aus: Th. Bührke, Newtons Apfel – Sternstunden der Physik, Becksche Reihe]. Mit einem fast raumfüllenden Nachbau der beschriebenen berühmten Fallrinne konnte der Physik-Grundkurs der JgSt. 11 unter Leitung von Herrn Schüler, handwerklich unterstützt durch Herrn Bruns, die geniale Erfindung Galileis wiederbeleben und der Natur durch Dehnung der Zeit das Fallgesetz entlocken.



Fallrinne 



Physikanfänger gaben einen interessanten Einblick in den Unterricht unter dem Titel „Elektrik mit der Büroklammer“; ebenfalls von Herrn Schüler initiiert, wurden verschiedenste Versuchsaufbauten aus der Elektrizitätslehre mit selbstgebautem Experimentiermaterial, überwiegend aus dem heimischen Bastelkeller, präsentiert. Die Palette reichte von einfachen elektrischen Schaltungen über den Eigenbau eines Relais bis hin zum Funktionsmodell eines besonders kleinen Elektromotors. In diesem Umfeld wurden – betreut durch Frau Gutsmann und Herrn Hohdorf – auch andere, meistenteils optische Experimente aus der Sekundarstufe I von Schülerinnen und Schülern gezeigt; hier hatten die Besucher viele Gelegenheiten zum Lesen, Staunen oder auch eigenen Experimentieren.



Büroklammerelektriker 



Besucher 



Um optische Phänomene ging es auch in den Beiträgen des Grundkurses der JgSt. 13 (Herr Prüßmeier). Während eine Schülergruppe im Vorraum „Wissenswertes rund um die CD“ an den Mann oder die Frau brachte (so konnte man durch einen Interferenzversuch den Rillenabstand einer CD-ROM zu etwa 1,6 Millionstel Meter messen), führte eine andere Gruppe engagierter Schüler in einem mehrfach wiederholten Experimentalvortrag die aufwändige Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit im Physikraum vor. So einfach das Prinzip der Messung dieser größten Geschwindigkeit (etwa 300000 km/s) zu verstehen war, so aufwändig waren Aufbau und stundenlange Justage des empfindlichen Versuches gewesen.Ebenfalls ein optisches Naturphänomen der besonderen Art hatte sich der Leistungskurs 12 von Herrn Prüßmeier als Thema eines weiteren Experimentalvortrages gewählt; die Entstehung des Polarlichtes wurde mit Hilfe eines Analogieexperimentes zur Elektronenbewegung in Magnetfeldern erklärt. Im Rahmen einer recht gelungenen Powerpoint-Präsentation konnten auch besonders schöne Fotoaufnahmen von damit verbundenen Lichterscheinungen gezeigt werden. Aus dem gezeigten Experiment ließ sich darüber hinaus mit der Elektronenmasse eine besonders wichtige – und kleine – physikalische Größe bestimmen.

Während dabei eher subatomare Dimensionen von Bedeutung waren, spielten im Physik-Übungsraum II eher kosmische Abmessungen eine Rolle. Hier konnte Einblick genommen werden in einen für das IKG noch jungen Zweig der naturwissenschaftlichen Ausbildung, die Astronomie. Entwickelt von Herrn Kiel, wird im Differenzierungsbereich der JgSt. 9 und 10 seit 2 Jahren ein Kurs mit astronomischen Schwerpunkten angeboten. Einzelne Facetten des unterrichtlichen Geschehens aus diesem Bereich wurden dazu gezeigt, etwa Instrumente zur Fernbeobachtung oder astronomische Messverfahren (Parallaxenmessung). Gleichzeitig konnte sich der interessierte Besucher in diesem Raum, der als Physik-Fachraum von der ehemaligen Hauptschule übernommen worden war, die Gerätschaften der neu angeschafften Schülerübungssammlung ansehen.


Der Physik-Leistungskurs der JgSt. 13 (Herr Kiel) zeigte im angrenzenden Sammlungsbereich Versuche zum Welle-Teilchen-Dualismus bei Licht und Materie. Quanten-, Atom- und Kernphysik bilden den Abschluss der Physikausbildung in der Oberstufe des IKG. Nicht zuletzt durch Unterstützung des Fördervereins der Schule verfügt der Fachbereich Physik hier auch über Versuchsgerät, welches sogar kernspektroskopische Messungen gestattet. Einige Schüler des LK13 führten den computergestützten kernphysikalischen Messplatz vor, mit welchem z.B. der Nachweis radioaktiver Belastung auch bei schwach belasteten Proben möglich ist.
„Computereinsatz im Physikunterricht“ – so könnte man einen weiteren Schwerpunkt der Experimentalausstellung überschreiben. Der Besucher konnte sich über Computerprogramme zur Simulation und Visualisierung physikalischer Sachverhalte ebenso informieren wie über den Einsatz des Computers als Messgerät. Dieser wird am IKG bereits seit Jahren praktiziert; jüngeren Entwicklungen auf diesem Gebiet konnte durch aktuelle Ergänzungsbeschaffungen des Schulträgers Rechnung getragen werden. Kleinere Versuche hierzu – etwa zur Kennlinienaufnahme elektrischer Bauteile – wurden von einigen Schülerinnen der Klasse UII3 präsentiert.



Computereinsatz im Physikunterricht 



Informatik

Der Schwerpunkt im Fachbereich Informatik lag auf dem Kooperationsprojekt mit dem Seniorenzentrum Wiesental, das sowohl räumlich als auch personell herausragte.
Internetcafe Wiesental @ Tag der Naturwissenschaften 2001
Seit etwas mehr als einem Jahr besteht nun die intergenerative Zusammenarbeit zwischen dem Immanuel-Kant-Gymnasium und dem Internetcafe Wiesental im Seniorenzentrum Bethel Bad Oeynhausen. Wie schon in einer früheren EINBLICKE - Ausgabe berichtet, übernehmen Schüler unserer Schule dort eine ehrenamtliche Tätigkeit und helfen älteren Menschen dabei, den Einstieg ins Internet bzw. die ersten Erfahrungen am Computer zu bekommen - und das mit immer weiter wachsendem Erfolg.

Viele Senioren haben nun schon unzählige E-Mails verschickt und auch eigene Texte sowie kreative Arbeiten mittels Schreib- und Bildbearbeitungsprogrammen erstellt. So auch der 100. Besucher des Internetcafes, der in stetem E-Mailkontakt zu seinen Kindern in Afghanistan und Mazedonien steht. Er und die anderen Besucher sind durchweg fasziniert von den fast grenzenlosen Möglichkeiten, die einem der Computer und das Internet bieten.

Um den Unterricht auch weiterhin auf dem neuesten Stand der Technik zu halten, wurden in den letzten Wochen auch die technischen Voraussetzungen erweitert und ein neues Betriebssystem installiert. Nun ist es möglich, sowohl mit Windows 98 als auch mit Microsofts neuem Desktopsystem Windows XP zu arbeiten.

Eine weitere und sehr erfreuliche Verstärkung bekam das bestehende Internetteam des Seniorenzentrums durch neue Schüler der Jahrgangsstufe 11, die nun, nach kurzer Einarbeitungsphase, auch selbstständig Unterrichtsstunden übernommen haben.
Am Tag der Naturwissenschaften stellte sich das Internetcafe Wiesental dann auch den interessierten Besuchern in unserer Schule vor. An mehreren Arbeitsplätzen konnte man sich, mittels einer Multimedia Präsentation, einen Überblick über das Angebot und die Atmosphäre im Internetcafe verschaffen. In anschließenden Gesprächen mit den anwesenden Mitarbeitern und dem Leiter des Cafes, Herrn Hermann Woock, spielte nicht nur manch älterer Herr oder Dame mit dem Gedanken doch einmal für einen "Ausflug ins World Wide Web" vorbei zu kommen, sondern auch bei der jüngeren Generation fand das dem Fachbereich Informatik zugehörige Projekt großen Anklang. "Vielleicht schenken wir Oma einen Computerkurs zum Geburtstag." oder ”Ich wollte schon immer mal ins Internet, jetzt weiß ich wo.” waren z. B. zwei Reaktionen der Besucher des Standes auf das kooperative Schulungsprojekt.Wer auch einmal selbst am Computer und im Internet aktiv werden will, ist herzlich eingeladen einmal im Internetcafe Wiesental (Am Hambkebach 8), nach vorheriger Anmeldung bei Herrn Woock (Tel. 05731 / 92084), vorbeizuschauen und eigene Erfahrungen im Bereich der neuen Medien zu sammeln.

Aus dem schulischen Umfeld zeigten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7, wie man ohne aufwendige Programme Webseiten gestalten kann und auf einem Webserver korrekt ablegt. Diese Kenntnisse werden am IKG im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften vermittelt, die, wenn möglich, von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II geleitet werden.
Auf weiteren Rechnern waren Programme zur Beobachtung und grafischen Anzeige des Netzverkehrs und zur Fernsteuerung entfernter Rechner installiert. Diese Programme waren im Unterricht der letztjährigen Jahrgangsstufe 13 ein Thema gewesen, wobei es neben der technischen Seite auch um rechtliche und ethische Fragen ging.



Highlights

Der Einsatz „Neuer Medien“ – zu denen ja insbesondere die Computer gehören – war an diesem Tag der Naturwissenschaften durchaus ein fächerübergreifendes Thema. Das Immanuel-Kant-Gymnasium scheint hier gut gerüstet und auch mit Blick auf zukünftige Anforderungen bereits auf einem guten Wege zu sein. Anstrengungen in dieser Richtung wurden in den vergangenen Jahren sowohl durch Schulträger und Förderverein als auch durch private Initiativen unterstützt. So konnte ein mit drei von der Firma HGH-Baubeschläge gespendeten Gebraucht-Computern ausgestatteter Schüler-Arbeitsraum Naturwissenschaften seiner Bestimmung durch den bei Beschaffung und Installation maßgeblich beteiligten Schüler Sebastian Knickmeier übergeben werden. Während der Förderverein vor Jahresfrist die Beschaffung eines Laptops nebst Daten- und Videoprojektor für den Fachbereich „Naturwissenschaften“ finanziert hatte, waren im Zuge der Renovierung die naturwissenschaftlichen Fach- und Nebenräume durch den Schulträger mit einer EDV-Netzverkabelung ausgestattet worden. Zeitgleich konnte aufgrund einer Initiativspende der Firma Hahne Mühlenwerke anlässlich eines Firmenjubiläums der Grundstock für die notwendige Netzwerkhardware beschafft werden. So war im Laufe eines guten Jahres die Verkabelung für ein naturwissenschaftliches Computernetzwerk entstanden, welches jeden naturwissenschaftlichen Fachraum an einen Zentralrechner anbindet und über diesen einen Zugriff auf das Internet realisiert. Herr Prüßmeier gab um 12.00h in einer kleinen Festansprache einen Überblick über die Geschichte dieses Netzwerkes, bevor die Schulleiterin, Frau OStD’ Ziegler-Bruns mit dem Initiativ-Spender, Herrn Dr. Hahne, symbolisch durch Verknüpfen zweier Netzwerkkabel den Anschluss dieses Netzwerkes an das WorldWideWeb herstellte. Die weltweiten Netzverbindungen, die an diesem „Hyper Noon“ geschaltet wurden, wurden anschließend in Echtzeit grafisch auf einer wandhohen Weltkarte angezeigt; die Beobachtung der Einbindung der verschiedenen rund um die Welt verteilten Rechner gehörte sicherlich zu den Höhepunkten dieses Programmpunktes!



Netzwerkeinweihung 



Erstmalig hatten an diesem Tag der Naturwissenschaften Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre eigenen, z.T. zu Hause gefertigten Projekte vorzustellen.

Felix Terwesten zeigte eine Formelsammlung verschiedenster Moleküle, die er am PC entworfen und in Form einer Datenbank gespeichert hatte.

Chen-Ni-Liu und Magdalena Gamm informierten über ihre Untersuchungen des Weserwassers, ein Beitrag, mit dem sie am Wettbewerb „Jugend-forscht“ teilgenommen haben.

Lucas Bogunovic und Daniel Schabbing präsentierten ihre Weiterentwicklung eines „Flettner-Windgenerators“, mit dem sie beim Wettbewerb „Start-ups für Zukunftsenergien“ des Technologiezentrums Bielefeld den zweiten Platz belegen konnten – ein allein schon von der Größe des Objektes her sehr beeindruckendes Projekt, denn die Grundfläche des Rotors ist 4 qm groß.

Gäste des Bessel-Gymnasium aus Minden stellten unter Leitung von Herrn Rehling ihr „Wasserstoffmobil“ vor, ein Fahrzeug, das aus Solarenergie Wasserstoff erzeugt, speichert und zum Antrieb zur Verfügung stellt. (Erster Platz „Start-ups für Zukunftsenergien“).

Die Fachbereiche Physik und Chemie des IKG beteiligen sich am BLK-Modellversuch „Sinus“ zur Effizienzsteigerung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts der Bund-Länder-Kommission. Um einen Einblick in die Arbeit zu geben, präsentierte der Fachbereich Physik unter der Leitung von Herrn Kiel „Astronomie am IKG“, ein neuer Lernbereich, der durch den Modellversuch und das starke Engagement von Herrn Kiel einen starken Auftrieb erfahren hat. Der Fachbereich Chemie unter der Leitung von Dr. Brand arbeitet an der Entwicklung von „Low-cost“-Versuchen mit medizintechnischen Geräten. Die Besucher konnten sich bereits entstandene Beispiele derartiger Versuchsaufbauten ansehen.

Der Leiter des Schulsets, in dem die beteiligten Schulen zusammenarbeiten, Herr M. Luft, Ratsgymnasium Münster, hat es sich nicht nehmen lassen, an diesem Tag höchstpersönlich den Server „Blickpunkt MatNat“ (www.blickpunktmatnat.de), das Medium des Datenaustausches für den Modellversuch, vorzustellen.

Offensichtlich waren die Gäste von den Aktivitäten der Fachbereiche sehr beeindruckt, denn die „Spendenbox“ füllte sich im Laufe des Vormittags mehr und mehr. Nun ist der Wunsch, Vitrinen zur Präsentation von Schülerarbeiten anzuschaffen, endlich zumindest ansatzweise zu realisieren, denn über 750.- DM konnten der Box entnommen werden; hierfür allen wohlwollenden Spendern ein herzliches „Danke Schön“!